English lifestyle

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JJ the conqueror

Dienstag, 26. August 2014

letzter Tag in Hastings / Wandertour

An meinem letzten Tag in Hastings, einen Samstag, machte ich mich zum wandern bereit. Nicht genug, dass ich schon jeden Tag mindestens zwei Stunden in der Gegend rumlief, nun wollte ich sogar noch mehr laufen - yeah.
ej - was will'ste? 
Sonnenanbeter
Zuallererst machte ich mich zum Alexandra Park auf. Ich hatte bereits von Einigen gehört, dass dieser sehr schön sein soll und äusserst empfehlenswert sei. Als ich so gemütlich durch den Park lief, begegnete ich dem einen oder anderem Eichhörnchen, was natürlich auf diversen Bildern festgehalten werden musste. Der Park ist sehr schön und gemütlich - obwohl es Samstag war, verteilte sich die Menschenmenge gut und man konnte fast ungestört durch die Natur laufen. Störend dabei war nur, dass der Park zum grossen Teil von einer stark befahrenen Strasse umgeben ist, wodurch man teilweise den Eindruck gewinnen konnte, man sei eher an einer sehr schönen Autobahnraststätte.


Danach ging die Wanderung weiter Richtung Stadtzentrum, bzw. Meer. In Hastings gibt es zwei Hügel - einen West- und eine Osthügel (sehr originelle Namen). Auf dem Westhügel befindet sich ein Burg, bzw. eine Ruine, auf dem anderen eigentlich nichts ausser sehr viel Grün.
Da dass Wetter wie stets gut war, machte ich mich auf die Socken und bestieg zuallererst den Osthügel. Zugegeben; es war wunderschön. Es waren nicht sehr viele Menschen dort und ich konnte ungeniert ein paar Fotos und "Selfies" schiessen:


Hastings Altstadt inkl. Westhügel im Hintergrund



Wieder auf Meereshöhe angekommen, machte ich einen kurzen Zwischenstopp bei Marks & Spencer, DEM Supermarkt in England. Er ist zwar etwas teurer, die Sandwiches und das Trinken (Nicht-alkoholisch natürlich) sind fantastisch. 
Danach ging es auf den Osthügel und da fingen die Probleme an: ich fand den Weg auf den Hügel nicht. Schon auf dem Westhügel hatte ich Probleme gehabt, aber beim Osthügel war nichts ausgeschildert. Langsam verlor ich die Geduld und somit nahm ich die Bahn auf den Hügel, die zwar 2 Pfund kostete, aber man leistet sich ja sonst nichts (ausser jeden Tag Kaffee und Kuchen - hust). Wahrscheinlich war das extra, schliesslich wollen die Betreiber ja, dass die Menschen für die Bahn zahlen und nicht einfach hinauflaufen.

Nach einer kurzen Fahrt war ich oben angekommen und irgendwie war ich etwas enttäuscht. Verglichen mit dem anderen Hügel war hier sehr viel los, aber ausser der Ruine gab es nicht viel zu sehen. Als ich die Ruine betreten wollte, musste ich weitere 4 Pfund zahlen, konnte dafür aber gleich in einen winzigen Raum sitzen, in dem ein kurzer Film über die Geschichte dieser Burg erzählt wurde.

Für jene die es interessiert, ein kurzer Einblick in die Geschichte Hastings: diese Gegend wird oft das "1066-Land" genannt. Grund dafür ist, dass in eben diesem Jahr dort eine grosse Schlacht stattfand, die ein Wegweiser für die Geschichte Englands war. Harold II, derzeitiger König von England, kämpfte gegen William II aus der Normandie, wobei William schlussendlich siegreich aus der Schlacht hervorging. 1070 liess er sich zum König krönen und Französisch wurde zur Sprache der gehobenen Gesellschaft in England. Schliesslich liess er 1070 eine Burg aus Stein bei Hastings bauen, was sich aber eher als Flop herausstellen sollte. Zum einen wurde das Schloss immer wieder angegriffen und teilweise zerstört und da es so dumm (Entschuldigung) nahe an der Klippe gebaut wurde, fiel auch der eine oder andere Teil ins Meer. Auch während dem 2. Weltkrieg wurde die Burg arg in Mitleidenschaft gezogen, da Hastings immer wieder unter die Attacke der Deutschen geriet.

Em, wo war ich stehen geblieben - ach ja, Fotos:



Die Aussicht war zwar ganz hübsch, aber wirklich interessant fand ich de Burg auch wieder nicht - und zudem gab es keinerlei Infomaterial ausser dem kurzen Film. Mein Fazit: falls ihr in der Gegend seid, geht auf den Osthügel und spart euch die Tour (und das Geld) für diese Ruine.

Als ich wieder runtergefahren war, machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause. Ich war ziemlich erschöpft und freute mich auf ein Bad. Ich hatte nämlich in Canterbury in Lush eine Badebombe gekauft und wollte die nun ausprobieren. Wer Lush kennt, der weiss, wie gut, aber sch... teuer die Produkte sind.

Meinen letzten Abend verbrachte ich mit packen und Fernseh schauen - ach ja, eine Packung englischer biscuits leistete mir dabei Gesellschaft...

Cheers

JJ



Montag, 25. August 2014

schönes Wetter = Badewetter

Die ersten zwei Wochen in Hastings waren nun bereits vorbei und besonders ereignisreich waren sie eigentlich nicht. Glücklicherweise war das Wetter hervorragend, und ich konnte mehrmals im Meer schwimmen gehen. Ich wäre vermutlich sogar jeden Tag gegangen, wenn mich nicht eine leichte Erkältung heimgesucht hätte (Danke an die völlig überklimatisierte englische Bahn). Gut, dafür konnte ich mich ja mit den englischen biscuits ablenken. Auf der Suche nach dem perfekten englischen Café, landete ich in der Altstadt von Hastings, die zwar sehr klein, aber ganz schnuckelig ist. Dabei entdeckte ich ein niedliches Café, vollgestellt mit Büchern und äusserst gemütlich. Da das Café ziemlich voll war, konnte ich nur heimlich ein paar Bilder machen: 








die coolste Toilette ever (sorry, geht nur quer) 
Nun ja, wer hätte das gedacht; schwimmen im englischen Kanal, wie ihn die Engländer ganz selbstbewusst nennen. Es war aber wunderbar, vor allem da in der zweiten Woche die Steine langsam verschwanden und der Strand immer sandiger wurde. Typisch englisch, holte ich mir auch einen kleinen Sonnenbrand, allerdings nur auf den Füssen und nicht sonderlich gravierend. 

s. abgebrannter pier

Vielleicht fragt man sich jetzt: "macht die alles allein?" Ja, eigentlich schon. Es war schwierig, in der Schule Freunde zu finden, da viele viel jünger (teilweise unter 16) waren und oftmals bereits in festen Klassen aus ihrem Land angereist waren. Aber ich hatte viele nette Leute in meiner Klasse und ich konnte mich mit ihnen gut unterhalten und zusammen lachen. Nachdem aber schon sehr früh klar war, dass ich nach Brighton umziehen werde, suchte ich auch gar nicht mehr grossartig nach Freundschaften, da ich diese sonst ja schon bald wieder hätte verlassen müssen.

Cheers

JJ

Samstag, 23. August 2014

Wicked musical

Nachdem das erste Wochenende in Hastings vorbei war, hiess es noch eine Woche in diesem stillen Örtchen zu verbringen. Da kam es wie gelegen, dass am Dienstagmorgen plötzlich einer der Schulanimateure im Klassenzimmer stand und ankündigte, man könne einen Musicaltrip nach London buchen. Da ich ein grosser Musicalfan bin, war für mich klar, dass ich diese Gelegenheit wahrnehmen wollte. Normalerweise sind diese Tickets nämlich sch.... teuer, vor allem die ganz guten Sitze.

So hiess es am Mittwochnachmittag auf nach London! Nachdem wir London Victoria verlassen hatten, durften wir uns für ein paar Stunden in London austoben, bis dann um 7.30 pm das Musical beginnen sollte.

Schnell hatte ich mich einem Schweizergrüppchen angeschlossen (ja ich weiss, dass ist eigentlich nicht der Sinn eines Sprachaufenthalts). Da es so warm war, entschlossen wir uns, etwas an der Themse entlang zu laufen und den Big Ben und das house of parliament zu begutachten:


Nach einem kurzen Abstecher zu Costa Coffee - der englischen Variante von Starbucks - mussten wir uns dann auch wieder etwas beeilen, um rechtzeitig zum Musical zu gelangen.
Vielleicht sollte ich mal erwähnen, was wir uns genau angesehen haben:
Wicked, ein Musical über die Geschichte des Zauberers von Oz, bzw. eine Vorgeschichte, die dann aber am Schluss wieder in der Zeit der Geschichte des Zauberers von Oz spielt - wie man sieht, relativ schwierig zu erklären. Grundsätzlich geht es aber darum, dass die böse Hexe eigentlich gar nicht so böse war, bzw. die beste Freundin der guten Hexe war usw.
Obwohl mich die Geschichte an sich nicht gerade umgehauen hat - teilweise fand ich es etwas zusammenhangslos - war ich schwer begeistert. Die Kostüme sind der absolute Hammer, die Musik fantastisch und von den Schauspielern und ihren Gesangskünsten muss ich gar nicht erst anfangen zu erzählen. Ein Muss für jeden Musicalfan, der Musicals nicht (nur) wegen der Storyline liebt.

Nach wirklich unterhaltsamen zwei Stunden hiess es zurück nach Hastings, und wer kam wieder zu spät zum Treffpunkt? Die Spanier- / Argentiniergruppe...Allerdings gab es wirklich schlimmeres, so konnte man nämlich etwas länger die tolle Atmosphäre und die fantastischen Lichter am Londoner West End begutachten.
Zwei Stunden mussten wir zurückfahren und obwohl es den ganzen Tag sehr warm war, sind die Züge in England komplett überklimatisiert. Es war gefühlte zehn Grad in diesem Zug und wir trugen alle unsere Sommerklamotten - dies wird noch ein Nachspiel haben...

Cheers

JJ

Donnerstag, 21. August 2014

Canterbury

An meinem ersten Samstag in Hastings habe ich mich auch gleich entschlossen, aus diesem Örtchen zu verschwinden und einen Trip nach Canterbury, organisiert von der Schule, zu buchen.
Canterbury ist etwas mehr als eine Stunde von Hastings entfernt und daher relativ angenehm per Zug zu erreichen.
So hiess es um 9 Uhr morgens Treffpunkt vor der Schule und zum ersten mal seitdem ich in England war, war es etwas bewölkt und auch etwas frisch. Nun hiess es warten - dass war ich ja mittlerweile gewohnt - da die einige aus der Argentinier-/ Spaniergruppe etwas spät dran waren.

In Canterbury angekommen fing es plötzlich an zu regnen! Glücklicherweise waren es dann aber mehr ein paar Tropfen als tatsächlicher Regen und nach fünf Minuten schien wieder die Sonne.

Zwei der Schulanimateure führten uns durch das charmante Städtchen, wobei wir an zwei Orten Halt machten und sie uns im Schnelldurchlauf etwas erzählten. Anschliessend ging es zum Höhepunkt dieser Führung, der Kathedrale von Canterbury. Falls jemand etwas über die Geschichte erfahren möchte, habe ich hier den Wikipediaartikel verlinkt: http://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Canterbury
Wer schon einmal etwas von Thomas Becket dem Erzbischof gehört hat, ist bei dieser Kathedrale am richtigen Ort. In dieser wurde er nämlich am 1170 von vier Rittern Heinrichs II ermordet (uuuuu).
Die Kathedrale ist sehr schön und eindrücklich, auch wenn ich sagen muss, dass ich Westminster Abbey bevorzuge. Glücklicherweise ist es aber erlaubt, Fotos zu schiessen, deswegen hier ein paar davon:







ach ja, dass bin übrigends ich...;-)

Eingang zum Innenhof vor der Kathedrale
Nach der Kathedrale schloss ich mich einem kleinen Grüppchen an und wir liefen etwas durch die Stadt um kauften die eine oder andere touristische "Reliquie". Glücklicherweise befand sich dort auch endlich ein Starbucks (wahrscheinlich denken jetzt alle ich bin Starbuckssüchtig) und zum ersten Mal probierte ich den Red Berry Frappucchino und verliebte mich umgehend.

Leider habe ich keine Bilder von der Stadt an sich, mir war nicht so ganz nach Fotos schiessen, aber ich kann die Stadt für einen Tagestrip wirklich weiterempfehlen. Sie hat ihren englischen Charme behalten, aber trotzdem viele Shops und moderne Einkaufsmöglichkeiten.

Kurz bevor wir uns alle wieder versammeln mussten, gingen wir nochmals kurz in ein Café um etwas zu trinken, denn für englische Verhältnisse war es an diesem Tag relativ schwül. Kurz darauf gesellten sich die zwei Animateure der Schule zu uns. Nun fingen die Beschwerden an: "ach, es ist soo warm!" 1 Minute später: "ach, es ist so heiss", 30 Sekunden später: "omg, ist das heiss!." Merke: egal welches Wetter in England ist - die Engländer beschweren sich immer.

Die Rückreise verlief ausgesprochen ereignisslos, wenn man davon absieht, dass die Spanier / Argentiniergruppe ununterbrochen sang oder in einer riesen Lautstärke sprach, dass wir dann sogar froh war, als wir wieder im ruhigen Hastings ankamen...

Cheers

Jana

Samstag, 16. August 2014

die erste Woche

Wie bereits mehrfach angesprochen verlief mein erster Tag nicht gerade nach Wunsch. Aber als ich am zweiten Tag aufwachte und mir die Sonne in das Gesicht schien und die Möwen anfingen zu schreien (ja da habe ich es immer noch genossen), ging es mir wieder besser und ich freute mich auf die Schule.

Die Schule fing um 9.15 an, was wiederum hiess, dass ich jeden Tag bis fast 8 Uhr schlafen konnte - im Vergleich zu der Schweiz ein Traum. Als ich um 9.10 das Schulzimmer betrat, war niemand dort und als es schliesslich 9.13 war, begann ich mich langsam zu fragen, ob ich vielleicht falsch war. Aber da kam plötzlich jemand rein - ein älterer Herr in Birkenstocksandalen und begrüsse mit euphorisch. Peter - so war sein Name - war also unser Lehrer. Und nun kamen auch die ersten Schüler langsam in das Schulzimmer geschlichen. Insgesamt waren wir etwa 16 Schüler.

Die nächsten drei Stunden waren doch sehr unterhaltsam. Der Unterricht kann bei weitem nicht mit dem Unterricht in der Schweiz verglichen werden, gut vielleicht hing es ja auch mit dem Lehrer zusammen. Anstatt mit uns durch das Buch zu gehen, schweifte er immer wieder ab und erzählte uns Geschichte über sein Haus in Spanien, wobei dann einige der Argentinier in der Klasse ihm ins Wort fielen um wiederum Geschichten über dieses und jenes zu erzählen. Kurzum: recht unterhaltsam und viele Informationen über andere Länder und Kulturen.
Als Schweizerin bin ich es mir gewohnt, um etwa 12 Uhr Mittag zu essen, in englischen Schulen funktioniert das aber etwas anders. Die Kantine begann um 11.30 mit kochen und da unser Schulzimmer direkt über der Kantine war, kann man sich vorstellen, wie hungrig ich mich fühlte. Allerdings mussten wir bis um 12.50 (!) warten, bis wir endlich etwas zu Essen fassen konnten. In der Kantine angekommen, hatte ich aber einen kleinen Schock: darf ich präsentieren, das zusammengefasste Menü (chips = Pommes Frites):

- chips and fish                                    - single chips
- chips and burger                                - chips and chicken nuggets
- lasagne and chips                              - spaghetti bolognese

Im übrigen hätte man anstatt chips auch Salat bekommen können - allerdings ohne eine Tropfen Salatsauce - eine Tatsache, die mir noch weiterhin begegnen wird...

Nach dem ungeheuer gesungen Mittagessen, hiess es nochmals zwei Stunden Schule und um 15.10 begann ich meinen walk in die Stadt. Dort angekommen, ging ich zuerst einmal wieder in ein Café um mich weiterhin mit ungesunden englischen biscuits vollzuhauen.

Dieser Rhythmus hielt etwa die ganze Woche stand - das Wetter war stets wunderschön und es war nicht zu kalt aber auch nicht zu warm.

Am Mittwoch kam ich dann aber langsam ins Grübeln; sollten so sieben Wochen meines Lebens aussehen? Und was sollte ich machen, wenn das Wetter mal schlecht war? Was war, wenn ich am Abend mal in den Ausgang wollte, musste ich dann jedes mal eine Stunde mitten in der Nacht nach Hause laufen?

Ein Punkt der mir schwer auf dem Magen lag, war die Tatsache, dass es zwar relativ viele Schüler in der Schule gab, allerdings waren fast nur Gruppen dort, d.h. ganze Klassen aus einem ganzen Land. Zudem waren viele von denen 15 / 16 Jahre alt und man kann sich ja vorstellen, wie sich eine Horde Pubertierende in einem fremden Land in den Ferien verhalten. So war es nicht einfach, neue Freunde zu finden. Ich bin nicht jemand, der sofort auf neue Leute zugeht und mit ihnen eine zweistündige Konversation aufrechterhalten kann. Zudem bin ich ja schon 20 (ja ich weiss, ich bin alt...;-)) und da in England die Ausweiskontrolle für Pubs sehr strikt sind, konnte ich auch niemals mit jemanden unter 18 einen Pub oder ähnliches besuchen.

Die Gastfamilie war zwar sehr nett und das Haus war super sauber, aber irgendwie fühlte ich mich nicht am richtigen Platz. Ich liebte England, aber mir wurde bewusst, dass so mittlerweile doch einige Faktoren gegen Hastings sprachen. Ein weiterer Punkt war nämlich, dass, obwohl ich in ein Advanced Level (C1-Level) eingestuft wurde, zusammen mit Upper Intermediate (B2-Level) in einer Klasse sein musste, da sie nicht genug Lehrer oder was auch immer hatten. Demnach hatte ich nicht die Möglichkeit, mein Englisch so stark zu verbessern, wie ich es gerne gewollt hätte...

Lange Story, kurzes Ende: ich entschied mich nach Brighton zu wechseln. Warum ich nicht schon von Anfang an nach Brighton gegangen war? Ich hatte schon einiges über Brighton gehört, unter anderem das es dort im Sommer komplett von Sprachschülern überfüllt sei und auch dass es eine ziemliche Partyhochburg für Sprachschüler sei. Ich wollte aber das "richtige England" kennen lernen und hatte das Gefühl, in Hastings sei das mehr gegeben. Na gut, vielleicht kann man sagen, dass Hastings auch wirklich das richtige England war und dass das andere nur Tourismus und Tamtam ist.

Ich schrieb also meiner Betreuungsperson ein E-Mail. Obwohl es ja etwas eilte, erhielt ich keine Antwort und musste telefonieren (Oh Gott ein Telefongespräch in Englisch...). Mir wurde dann aber mitgeteilt, dass ein Wechsel ohne Probleme möglich sei, ich allerdings etwas draufzahlen müsse, da die Preise in Brighton höher seien.
Nun stand also fest, dass ich nach der zweiten Woche in Hastings nach Brighton wechseln konnte. Und bekanntlich, sobald man ein Ende vor Augen hat, geniesst man das Leben an einem bestimmten Ort eher, was nun auch auf die Zeit in Hastings zutraff...

to be continued

Cheers

Jana


Dienstag, 12. August 2014

Marathon in Hasting / 1. Schultag

Am ersten Morgen wachte ich bereits um 6 Uhr auf, obwohl ich erst um 7.30 Uhr hätte aufstehen müssen. Grund dafür, dass ich HELLwach war, war die HELLigkeit und die Möwen, die anscheinend Frühaufsteher zu seien scheinen und fast schon früher als die Hühner in der Gegend rumschreien. Aber eben – am ersten Tag nimmt man das Möwengeschrei eher noch als Erholung war.

Nach dem Frühstück brachte mich der älteste Sohn (also nochmals einer) zu Fuss in die Schule. Nach 25 Minuten kamen wir in der Schule an und ich war ganz stolz auf mich, dass ich die ganze Zeit über eine Konversation in Englisch aufrechterhalten hatte können (was mir meistens nicht einmal in Deutsch gelingt und von Französisch muss ich gar nicht erst anfangen…).

Bei der Schule angekommen standen viele wie bestellt und nicht abgeholt im Garten herum. Im Infoschreiben hiess es zwar: bitte seien sie um 8.45 in der Schule um den Einstufungstest abzulegen, aber als ich im Sekretariat nachfragte, was jetzt los sei, hiess es auf einmal, Start sei erst um 9.15. Gut dann warten wir halt eine halbe Stunde – Warten soll bei den Engländern ja allgemein weit verbreitet und beliebt sein. Im Übrigen gab es schlimmeres – das Wetter war sehr schön und die bereits angesprochenen Möwen waren nett zu beobachten.

Um 9.15 Uhr war es Zeit für die Prüfung „wuhuuu“ als hätte ich im Gymansium nicht schon genug gehabt... Wir wurden neben der Küche versammelt – wir waren etwa 25 Personen – und mussten da einen gut einstündigen Test ablegen, d.h. Grammatik / Vokabular, ein kurzes Gespräch und Verfassen eines Textes. Anschliessend, wie sollte es anders sein, konnten wir 90 Minuten warten. Dies nutze ich dafür, zum ersten Mal richtig das Meer zu sehen und ging hinunter zum Strand, der nur etwa 8 Minuten von der Schule entfernt war.

Nachdem ich meine „in-das-Meer-starrenden-Minuten“ abgeschlossen hatte, ging ich zurück in die Schule, wo uns mitgeteilt wurde, welche Klasse man am nächsten Tag antreten sollte. Bzw. wurde kurz der Name aufgerufen, Klassenzimmer und Uhrzeit (9.15). Anschliessend erhielten wir eine Karte von Hastings, einen Stift, ein Heft und eine von Hand geschriebene Studentenkarte (die im Übrigen komplett falsch ausgefüllt war).

Nun war es Mittag und wer wollte, konnte am Nachmittag eine Stadttour, organisiert von der Schule machen. Da ich allerdings nicht einfach 90 Minuten im Garten warten wollte, suchte ich nach einer günstigen  Möglichkeit, in der Nähe Mittag zu essen. Ich kann nur sagen „FAIILL“. Ich lief 40 Minuten mit knurrendem Magen in der mittlerweile brütenden Mittagsonne Richtung Stadtzentrum um dann festzustellen, dass es Ewigkeiten ging, bis man dort war und dass es nichts gab, ausser eben ein paar Cafés und Shops im Stadtzentrum. 

So musste ich also schnell mein Marks & Spencer Sandwich hinunterwürgen und wieder zurück in die Schule eilen. Ich hoffte, dass sie vielleicht eine Abkürzung in Stadtzentrum hätten, schliesslich war ich ja gerade (ungewollt) dort gewesen und wollte nicht noch einmal denselben Weg laufen. Falsch gedacht – wir liefen nochmals genau denselben Weg und als wir im Stadtzentrum ankamen, gab es eine 5 minütige historische Einführung und das war es dann auch. 

Etwas deprimiert sass ich in ein Café (es gab im übrigen keinen Starbucks dort) und gönnte mir ein grosses englisches „biscuit“. Dann machte ich mich wieder auf den Rückweg und nach einer weiteren Stunde kam ich dann endlich zuhause an. Zwar hatte ich mich einmal kurz verlaufen, aber dann dennoch relativ locker den Weg gefunden, worüber ich äusserst stolz war.

Stadtzentrum von Hastings
Kurzum; ein Tag zum davonlaufen, im wahrsten Sinne des Wortes. Und wer jetzt denkt, ich soll nicht so rumjammern: es war sehr heiss an diesem Tag und 4 Stunden in einer Stadt herumzulaufen die man nicht kennt und es Hügel gibt - all das kann ziemlich erschöpfend sein...

Am Abend wäre noch eine Welcome Party in der Schule gewesen, die ich allerdings nicht besuchte, schliesslich hatte ich keine Lust nochmals je eine halbe Stunde hin und zurück zu laufen...

Müde legte ich mich dann am Abend ins Bett und hoffte auf einen besseren zweiten Tag...

Cheers

JJ

Sonntag, 10. August 2014

Ankunft in England

Mitte Juli war es soweit: Meine Reise nach England stand kurz bevor. Faul wie ich war, hatte ich die Vorbereitungen und das Packen bis kurz vor Reisebeginn aufgeschoben. Ganz  typisch Frau habe ich mir aber schon Tage vor Reiseantritt genaue Gedanken zu meiner Garderobe gemacht. Schliesslich sollte ich den ganzen Sommer in England verbringen, was wiederum bedeutete, dass gewisse Sommeroutfits in diesem Jahr nicht zum Tragen kommen werden und das musste natürlich gut überlegt werden…

Die letzten Tage nutze ich nochmals um mich sporttechnisch richtig auszutoben. Der akademische Sportverband Zürich bietet täglich diverse Tanzkurse an, die ich mit Leib und Seele ausgetestet habe, mit den Gedanken, in England höchstwahrscheinlich nicht zum Tanzen zu kommen.

Der letzte Tag vor der Abreise, ein Samstag, war Hektik pur. So viel musste noch erledigt werden und um 11 Uhr abends fiel mir noch ein, dass ich eigentlich noch mein ipod mit den neusten Songs aufladen wollte. Und jeder der ein ipod hat weiss, wie lange und nervenaufreibend das sein kann…

Nach gefühlten 60 Sekunden Schlaf war es aber Sonntag in aller Herrgottsfrühe und meine Eltern brachten mich zum Flughafen. Als wir dann vor der Passkontrolle standen und es Abschied nehmen hiess, hatte ich schon den einen kleinen Klos im Hals. Obwohl ich volljährig bin, war es für mich das erste Mal, so lange von Zuhause fort zu sein. Zudem bin ich ein Einzelkind und habe dadurch eine relative starke Bindung zu meinen Eltern. Aber da musste ich einfach durch und zudem freute ich mich ja auch wahnsinnig auf England.

So flog ich also wie ein Vögelchen über weisse Wolken nach England (also in einem stabilen Swiss Flugzeug natürlich) und landete im Heathrow Airport. Wer schon einmal in diesem Flughafen war weiss, dass dieser nicht gross ist, sondern riesig. So dauerte es etwa 25 Minuten (!) bis ich beim Gepäckband war und das obwohl ich viele dieser superpraktischen Rollbänder benutzt habe. Zudem ist es als Schweizerin auch immer etwas verwirrend durch die Passkontrolle zu gehen. Da wir nicht Teil der EU sind, können wir ja nicht durch den Schalter „EU-Bürger“ gehen, aber durch die Passage der Drittweltländer können wir auch schlecht gehen. Glücklicherweise steht dann aber doch meistens irgendwo kleingeschrieben: „EU and CH“.
Ein grosser Vorteil von Heathrow ist, das dieser an die Londoner U-Bahn angeschlossen ist, was eine Reise in die Londoner Innenstadt natürlich einfacher macht. Eigentlich wäre ich gern über Kings Cross gereist – natürlich nur um mich wie eine Hogwarts-Schülerin zu fühlen – aber schlussendlich bin ich dann doch über Charing Cross mit den Zug nach gut zwei Stunden in Hastings angekommen.

Das erste was mich am Bahnhof erwartete war Möwengeschrei. Für einen Mensch aus einem Binnenland sind solche Geräusche meistens eine Wohltat und wir assoziieren dieses Laute mit Ferien und Relaxen (diese Einstellung sollte sich bald ändern…).

Hastings train station
Nachdem der Taxifahrer etwa zehn Minuten brauchte um in seinen i-phone die Route zu finden, stand ich vor meinen neue „Zuhause“. Typisch englische Backsteinhäuser, eng aneinandergesetzt aber äussert sauber und niedlich. Der erste grössere Schock stand mir aber jetzt bevor, nämlich als ich etwa zehn Minuten lang läutete, mir aber niemand die Türe öffnete. Ich wollte schon aufgeben und mich irgendwo in ein Café setzten (das es aber nirgends in der Nähe gab) als mir ein kleines Persönchen im Frottiertuch die Türe öffnete: meine Gastmutter. Peinlich berührt aber äusserst freundlich zeigte sie mir mein kleines Zimmer und verschwand wieder im Badezimmer. 

Die nächsten paar Stunden verliefen relativ ereignislos, davon abgesehen, dass etwa alle 20 Minuten neue Menschen in das Haus kommen und sich kurz vorstellten. Es waren so viele, dass ich schon kurz danach den Überblick verlor und mich dem Menschenchaos hingab. Ständig kam und ging jemand und ich sass in meinem kleinen Zimmerchen und schaute tv. Um 18.00 Uhr gab es dann schliesslich Abendessen und langsam wurden mir die ganzen Verwandschaftsbeziehungen der Hausbewohner klar:
Da gab es zum einen 
- die Gastmutter; 42 Jahre, freundlich aber etwas hyperaktiv, Verkäuferin
- den Gastvater; Partner der Gastmutter, aber nicht verheiratet und wohnte auch nicht dort, Bodybuilder 
- der 15. jährige Sohn; Mr. Charming und mit einem englischen Akzent zum abknutschnen
- die 16. jährige Tochter; superpubertierendes Teenie
- einen Jungen aus der Tschechischen Republik: schwaches Englisch aber sehr freundlich 
- einen Jungen aus Spanien; Aussehen eines 12 jährigen und äusserst unfreundlich. Zudem dachte ich zuerst er sei ein Mädchen, da sein Name Andrea war...

Zudem gab es noch einen Sohn, der aber bei den Grosseltern wohnte. Nach dem Essen (das ganz in Ordnung war) musste ich mich zu allererst nach allem erkundigen: wie komme ich zur Schule, ob ich einen Schlüssel haben könnte, wann es jeweils Essen gab, wie und wann ich duschen könnte usw., von selbst wären sie nicht auf die Idee gekommen mich etwas aufzuklären, aber naja, ich bin ja auch alt genug. 

Danach verschwanden alle in ihre Zimmer (ein Wohnzimmer gab es nicht) und jeder schaltete in seinen Zimmer den Fernseher auf volle Lautstärke, was bei den gleich null isolierten englischen Häusern nicht sehr angenehm für den Zimmernachbarn ist...

Todmüde aber ganz zufrieden legte ich mich in das bequeme Bett und freute mich auf den morgigen Tag, an dem aber vieles anders kam als erwartet...

Cheers

JJ


Samstag, 9. August 2014

Der Anfang

Herzlich willkommen zu meinem ersten Blogeintrag

Mein Name ist Jana Julia, kurz JJ, angehende Studentin und England Fanatikerin. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, vor meinem Studienbeginn für zwei Monate nach England zu gehen um Land, Leute und die Sprache besser kennen zu lernen. In diesem Blog werde ich nun über mein Leben hier berichten. Was das genau beinhaltet weiss ich selbst noch nicht genau, aber mit der Zeit wird sich das schon ergeben…;-)

Ich lebe in Brighton, einer kleinen Stadt an der Südküste Englands. Brighton ist das beliebteste Seebad in England und jeden Sommer strömen sowohl Briten aber auch ausländische Touristen in diese charmante Stadt mit den Spitznamen „little London“. Die Stadt ist äussert multikulturell, läuft man durch die Strassen kann man so gut wie jede Sprache dieser Welt hören. Dies ist dadurch zu verdanken, dass besonders im Sommer tausende von Sprachschüler an die englische Küste stürmen. Weitere Informationen zu der Stadt und Umgebung folgen später, denn eigentlich hätte ich in einer anderen Stadt leben sollen…

Nämlich in Hastings, einer kleinen Stadt etwa eine Stunde von Brighton an der Küste entlang entfernt. Dieser Ort hat etwa 80‘000 Einwohner wobei ein fast komplett eingestürzten Schloss und ein abgebrannter Pier die Hauptattraktion dieses stillen Plätzchens bilden. Ich habe zwei Wochen dort gelebt, wobei mir schon nach einer Woche die Decke auf den Kopf gefallen ist. Was genau vorgefallen ist, warum ich mich für diesen Ort eigentlich entschieden hatte usw. werde ich ebenfalls in einem extra  Eintrag beschreiben.

Vielleicht sollte ich noch kurz erwähnen, was ich denn den ganzen Tag hier in England so mache: ich gehe in eine Sprachschule namens Embassy. Grundsätzlich hätte ich jeden Tag bis 14:10 Schule, wobei ich ehrlich gesagt aber nicht jede einzelne Stunde antrete…

So, die Basic Infos stehen und somit beginnt das „Abenteuer“ Blogschreiben. Übrigends bin ich dankbar über Rückmeldungen und Anregungen. Falls ihr ein Ort in der Nähe von Brighton oder irgendeine spannende Aktivität kennt, die ich unbedingt besuchen sollte, lasst es mich wissen.

Cheers


JJ